Zwei Männer in blauer Arbeitskleidung tragen gemeinsam ein Sofa eine Treppe hinauf.

Körperfortbewegung Arbeiten in Bewegung: der eigene Körper als Transportmittel

Geht es bei einer körperlichen Belastung überwiegend darum, dass der ganze Körper durch dynamische Muskelarbeit zu einem Arbeitsort oder innerhalb eines Arbeitsbereichs bewegt werden muss, bezeichnet man diese Belastungsform als Körperfortbewegung.

Illustration einer Person die mit einem Paket die Treppe hoch geht

Wer ist betroffen?

Betroffen sind Beschäftigte in Möbelspeditionen, die Umzugsgut über längere Strecken (mehr als 10 Meter) bewegen, genauso wie Beschäftigte im Rettungsdienst beim Personentransport. Die Belastung trifft auch auf Beschäftigte zu, die ihren Arbeitsort in größerer Höhe ohne Hilfsmittel erreichen müssen (Turmdrehkranen, Sendeanlagen) oder solche, die längere Wegstrecken ohne Lasten bewältigen (Kontrollbegehungen, Gehen auf einer Baustelle, Auslieferung von Post oder Zeitungen mit dem Fahrrad).

Wann spricht man von einer Gefährdung?

Die Höhe der körperlichen Belastung ist unter anderem abhängig von der Art und Dauer der Körperfortbewegung, der Geschwindigkeit, eventuell mitgeführten Lasten, der Körperhaltung und möglichen Unterbrechungen oder Belastungswechseln. Da die Gefährdung durch eine Vielzahl von Faktoren bestimmt wird, kommt es auf die Ausprägung der einzelnen Faktoren an.

Wegen der Vielzahl der relevanten Faktoren wird für die Beurteilung der Gefährdung die Leitmerkmalmethode "Körperfortbewegung" eingesetzt, die alle diese Faktoren berücksichtigt. Es liegt immer dann eine wesentlich erhöhte oder hohe körperliche Belastung vor, wenn nach dieser Methode der Risikobereich 3 oder 4 erreicht wird. Im Einzelfall, zum Beispiel bei Menschen mit Vorerkrankungen des Muskel-Skelett-Systems, kann schon dann eine Gefährdung vorliegen, wenn nach der Leitmerkmalmethode der Risikobereich 2 erreicht wird.

Welche Beschwerden können auftreten?

Für Körperbewegungen bei vorwiegend dynamischer Muskelarbeit großer Muskelgruppen muss der Körper ein hohes Energieniveau bereitstellen. Daher werden vor allem das Herz-Kreislauf-System und die Atmung beansprucht. 

Daneben können insbesondere an den unteren Extremitäten (Hüfte, Oberschenkel, Knie, Füße) Überlastungen von Muskeln und Gelenken auftreten. Sie äußern sich durch Schmerzen oder schmerzhafte Bewegungsstörungen. Wenn Lasten getragen werden, können auch im unteren Rücken Schmerzen und Bewegungseinschränkungen auftreten. Unter bestimmten Voraussetzungen werden Bandscheibenschäden in der Lenden- und Nackenregion sowie Arthrosen der Hüftgelenke beim Tragen von Lasten als Berufskrankheit anerkannt.

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